Synopsis

Der Film beobachtet über ein ganzes Jahr eine ganz besondere Gedenkstätte: Ein deutscher Soldatenfriedhof, dem eine Jugendbegegnungsstätte angeschlossen ist. Hier, auf historisch geladenem Boden im Herzen des Elsass, wird die Art, wie wir Deutschen heute mit unserer eigenen Geschichte umgehen, unter die Lupe genommen.

Kurzbeschreibung

Die Zeit heilt alle Wunden, so sagt man. Das Kriegsende liegt nun schon seit fast 70 Jahren zurück und die Jugendlichen von heute wollen mit den Gruselgeschichten des Dritten Reich eigentlich nichts mehr zu tun haben. Trotzdem scheint das Land auch heute noch nicht ganz vom Scham- und Schuldgefühl befreit zu sein.

Je nach Generation hatte man die Aufarbeitung dieser komplexen Vergangenheit sehr unterschiedlich erfahren. Gerade zwischen der DDR und der Bundesrepublik hatte es in der Art der Vergangenheitsbewältigung aufgrund der unterschiedlichen Geschichtsauffassungen enorme Unterschiede gegeben… Eines aber haben alle Deutschen gemeinsam : ein höchst verkorkstes Verhältnis zur eigenen Nation und deutschen Identität.

Wie kann eine Nation sich überhaupt von ihrer Geschichte erholen?

Und was ist diese „ewig deutsche Wunde“?

Dieser Film hinterfragt auf poetische, spielerische und tief menschliche Weise die deutschen Narben und die Art und Weise des Umgangs mit der Geschichte über die verschiedenen Generationen.

Auf einem abgelegen Soldatenfriedhof, einem Nomandsland irgendwo zwischen Frankreich und Deutschland, auf den Schüler und Lehrer zum Nachdenken über die eigene Vergangenheit kommen, stehen wir der Brisanz der deutschen Geschichtsaufarbeitung in beiden Teilen Deutschlands gegenüber, und dies 20 Jahre nach offizieller Wiedervereinigung.

Die Autorin

Stefanie Rieke ist in Bremen geboren. Sie studiert Filmregie und Philosophie in Brüssel und Paris, sowie Dokumentarfilm an der Filmhochschule (FEMIS) in Paris. Seit 2002 arbeitet sie als freie Regisseurin für das "Atelier de Recherche" von ARTE und als Producerin und Autorin für zahlreiche Dokumentarfilme für das deutsche und französische Fernsehen. Ihr erster langer Dokumentarfilm "Living in a better world" lief auf vielen Festivals und hat den "Fernsehpreis" beim "Ecrans du Réel" in Le Mans gewonnen.